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Acartia tonsa
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- ein calanoider Copepode

Acartia tonsa

 

Calanoide Copepoden sind die pelagischen Organismen, die den Großteil des Planktons in den Weltmeeren ausmachen. Es ist eine unvorstellbar grosse Biomasse, die von ihnen im Meer schwimmt und sich von Microalgen ernährt. Die ausgewachsenen Tiere werden von kleinen Fischen gefressen. Ihre Larven, Nauplii genannt, sind die natürliche Nahrung für Fischlarven und Larven von Krebsartigen. Sie haben die perfekte Größe, Form, ein optimales Nährstoffprofil und ein optimales Bewegungsmuster als Futteranreiz. Somit stellen sie das absolut beste Larvenfutter im Ozean wie auch in unseren Aquarien dar.


Hier erfahren Sie, wie Sie Acartia tonsa kultivieren können. Von der Ernte der Eier über den Schlupf bis hin zum adulten Copepoden erfahren Sie, was Sie beachten müssen ohne wissenschaftliche Methoden anzuwenden.

 

 

Acartia ist ein aktiver Greifer und frisst neben Microalgen Beutetiere wie Flagelatten und Ciliaten.


Acartia tonsa reproduziert sich über das gesamte Jahr, das Weibchen legt die befruchteten Eier frei ins Wasser ab. Die Eier sind schwerer als Wasser und sinken zu Boden. Ablaichintervalle der Weibchen betragen etwa 5- 6 Tage und die maximale Laichfähigkeit beträgt zweieinhalb Monate. Die Männchen haben einen kürzeren Lebenszyklus als die Weibchen.

 

Es ist wichtig zu verstehen, dass es sich hier nicht um benthische und in dunklen Ecken versteckt lebende also substratgebundene Copepoden wie zb die in unseren Aquarien lebenden Tispen handelt, sondern um Copepoden, die ihr gesamtes Leben vom Nauplius bis zum adulten Tier in der freien Wassersäule verbringen. Die Calanoiden sind deshalb für die Zucht besonders wertvoll.

 

 

Acartia erfüllt mehrere Voraussetzungen als optimales Futter für unsere Larven:

 

Er toleriert wohl temperiertes Wasser.

Der Lebenszyklus Ei zu Ei ist sehr kurz.

Die Sexualredproduktion ist hoch.

Und letztendlich ist er relativ einfach in der Kultur.

Acartia tonsa

 

kommt natürlich global vor vom Indischen Ozean über die nord- und südpazifische Küstenregion Amerikas, Atlantik, Baltische See bis Finnland. Ausserdem ist er über vermutlich Ballastwasser in etliche andere Meeresregionen eingewandert. Er ist sehr tolerant in Bezug auf Salinität und Temperatur, benötigt jedoch sauberes sauerstoffreiches Wasser.

Für eine laufende Kultur eignen sich sehr gut 5-Liter-Pet-Mineralwasserflaschen mit einem relativen weiten Hals. Die Pet-Flaschen mit ca 3 Liter frischem Salzwasser füllen (keinesfalls Beckenwasser verwenden). Leicht belüften. Täglich je nach Kulturdichte ca. 100 ml Rhodomonas salina oder Rhodomonas lens oder T-Iso verfüttern. Wenn wir frische Kulturen aus Eiern ansetzen, gehen wir genauso vor, nur füttern wir natürlich sparsamer. Sinnvoll ist auch, in den ersten Tagen besonders kleine Microalgen/Flagelatten einzusetzen. Normale Raumtemperatur genügt.

Wenn wir die Kultur im selben Raum wie unsere Aquarien halten, kann es passieren, dass man andere Zooplankter einschleppt. Artemien sind zwar grosse Dreckmacher, aber es ist unproblematisch, da man sie von der Größe her umgehend entfernen kann. Problematisch wird es allerdings falls Brachionus eingeschleppt werden. Diese produzieren zu viele Stoffwechselprodukte und verschlechtern die Wasserqualität und den Sauerstoffgehalt so dass die Cops-Kultur unweigerlich verloren ist! In einem amerikanischen Forum wurde geraten, die Kulturen zu "spülen" und zwar täglich mit 20 Liter frischem Wasser und die Acartia mit einem 200 mikron Sieb zurück zu halten - und zwar 1 Woche lang. Ich selbst habe das aber noch nicht probiert.

Immer wenn die Flasche durch die Algenfütterung voll ist, sollte man ca die Hälfte bis Zweidrittel über ein ca. 50 Mikron Sieb abfiltern, die Acartia anschliessend in eineinhalb bis zwei Liter frischem Salzwasser auswaschen und in die Flasche zurück geben. Die feingliedrigen Copepoden niemals mit scharfem Strahl auf trockene Gaze absieben! Dann neu anfüttern.

Anlegen eines Backups:

Satz mit so wenig wie möglich Wasser erst durch ein 100 micron Sieb abfiltern, um grobe Verunreinigungen zu eleminieren, danach durch ein 50 micron Sieb. Eier in einem verschliessbarem Röhrchen mit wenig Salzwasser im Kühlschrank lagern.

 


(c) Angelika Wolfrum  |  info@nanoriffundmeer.de